„Neben der Spur ist auch ein schöner Weg“

„Neben der Spur ist auch ein schöner Weg“

„Neben der Spur ist auch ein schöner Weg“

Die Wechseljahre – ein Thema, das früher oder später jede Frau betrifft. Dennoch haften dem Wechsel nach wie vor Stigmata an und oft wird diese ganz normale Entwicklungsphase im Leben einer Frau als Krankheit abgestempelt. Eine, die mit viel Wissen, Erfahrung und Herzlichkeit gegen die Welle an Vorurteilen kämpft und Frauen im Wechsel mit Rat und Hilfe zur Seite steht, ist die Wechseljahre-Beraterin Karin Grössing. Wir trafen uns mit der sympathischen Expertin zum Gespräch.


Zuerst natürlich die naheliegende Frage – was macht eine Wechseljahre-Beraterin überhaupt?
Karin Grössing: Die Wechseljahre-Beratung ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Jede Frau ist anders, jeder Wechsel stellt sich unterschiedlich dar. Natürlich gibt es weit verbreitete Begleiterscheinungen, Symptome und Beschwerden, doch steht bei mir immer die Frau als Ganzes im Mittelpunkt. Die individuellen Probleme werden beleuchtet und bearbeitet – was kommt wirklich von den Wechseljahren und was hat möglicherweise andere Ursachen? Dabei ist vor allem eines wichtig: Das Bewusstsein dafür schaffen, dass die Wechseljahre keine Krankheit sind, sondern ein vollkommen natürlicher Vorgang, eine hormonelle Umstellung im Körper – es würde ja auch keiner auf die Idee kommen, die Pubertät als Krankheit zu betrachten.


Kann das alles in einem Beratungstermin abgehandelt werden?

K.G.: Manchmal reicht ein Erstgespräch aus, um die wichtigsten Fragen der Frauen zu klären und ihnen ein Gefühl der Sicherheit mitzugeben – vor allem dass sie sich nicht schämen müssen, in den Wechseljahren zu sein. Einige Frauen tun sich schwer damit, die Veränderungen zu akzeptieren, die begleite ich dann länger.


Was wird besonders oft thematisiert?
K.G.: Die Gewichtszunahme ist ein wirklich großes Thema. In den Wechseljahren wird der Stoffwechsel langsamer und damit ist auch der Kalorienbedarf geringer. Vielen Frauen ist das nicht klar und sie essen weiter so, wie sie es seit Jahrzehnten gewohnt sind – die Folgen sind natürlich Speckpölsterchen. Das lässt sich nur mit einer Umstellung der Ernährung lösen, nur sind nicht alle Frauen bereit dazu. Es bringt nichts, sich durch irgendwelche Diäten zu kämpfen, wenn der Kopf nicht mitmacht. Eine Frau verliert an Ausstrahlung, wenn sie unzufrieden mit sich selbst ist, das ist schade. Ich versuche ihnen Lust auf „richtige“ Ernährung zu machen, wobei es auch hier wieder kein Erfolgsrezept gibt, sondern man auf die individuellen Vorlieben etc. eingehen sollte. Außerdem sind mäßige und vorübergehende subkutane Speckpölsterchen sogar gut: Wenn die Produktion der Geschlechtshormone in den Geschlechtsorganen zurückgeht, greift der Körper vermehrt auf das Fettgeweben als Produktionsstätte zurück – dieser Vorgang wird als Aromatase bezeichnet. Das ist auch der Grund dafür, warum sehr sportliche Frauen in den Wechseljahren Fett ansetzen: Weil es der Hormonbalance im Körper hilft. Daher können sich die Frauen ruhig entspannen. Außerdem verschwindet dieses Hüftgold nach den Wechseljahren oft wieder. Das Oberbauchfett (viszerales Fett) hingegen kann zu vermehrten Gesundheitsrisiken führen.


Nicht alle Frauen kämpfen mit den Wechseljahren – manche erleben sie so gut wie symptomlos, andere haben alle Beschwerden, die in den Lehrbüchern stehen... woran liegt das?

K.G.: Hier gibt es eine Menge Studien und Theorien, die aufgestellt und wieder verworfen werden... zum Beispiel die Geschichte, dass asiatische Frauen aufgrund ihres Konsums von Soja geringere Wechseljahrbeschwerden haben. Das stimmt nur bedingt so, der Grund warum sie weniger unter Beschwerden leiden ist der, dass sie eine vollkommen andere Einstellung zum Altern haben. Da sind wir wieder bei der Gesamtheit. Symptombekämpfung schön und gut, aber die Grundeinstellung ist wichtig. Zwei Drittel der Frauen leiden unter Wechseljahr-Beschwerden, wobei es gewisse Frauentypen gibt, die mit mehr Problemen zu kämpfen haben. Zum Beispiel diejenigen, die alles in ihrem Leben immer streng geordnet haben müssen und nicht so flexibel sind... die haben größere Probleme mit Veränderung und leiden natürlich auch mehr unter dem Wechsel.


Es ist also teilweise auch Einstellungssache, wie frau sich in den Wechseljahren fühlt?

K.G.: Ja! Frauen sollten die Veränderung umarmen, nicht fürchten. Ich habe einmal einen wirklich schönen Satz gehört: „Neben der Spur ist auch ein schöner Weg.“ Der passt sehr gut. Es passiert so viel, im Körper und auch im Geist. Natürlich ist es schwer, sich selbst zu akzeptieren in dieser Zeit der Veränderung. Dazu kommt der Druck, sowohl von innen als auch von außen, von der Gesellschaft. Der Alterungsprozess von Frauen wird in der Öffentlichkeit vollkommen anders aufgenommen als der von Männern. Alles wird kommentiert und kritisiert – da braucht man nur einen Blick in Klatschblätter werfen. Falten, Wahl des Lippenstifts, „unpassende“ Outfits... alles wird thematisiert. Männer haben da wesentlich weniger Probleme, die „dürfen“ alt werden wie sie wollen, sich junge Freundinnen nehmen etc...


Es gilt also, sich selbst zu akzeptieren, mit der Veränderung zu leben lernen und darüber hinaus auch den Vorurteilen der Öffentlichkeit zu widerstehen – und das möglicherweise noch mit Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen. Klingt nach einer Menge Arbeit...
K.G.: Ist es auch. Aber es ist auch eine aufregende Zeit. Es ist eine Chance, sich zu finden, auch wenn es manchmal schwer ist, sich auf sich selbst zu verlassen. Doch am Ende wartet eine riesige Belohnung: Nämlich die sein zu können, die man wirklich sein will. Und dass ich mit meiner Arbeit Frauen genau dabei helfen kann, macht mich glücklich.


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Karin Grössing (geb. 1961, Mutter von zwei Kindern) ist professionelle Wechseljahre-Beraterin und unterstützt hauptsächlich Frauen, manchmal Männer in den Wechseljahren durch kompetente Beratung und hilfreiche Tipps. Außerdem leitet sie Workshops und Seminare in ganz Österreich. Weitere Infos zur Wechseljahre-Beratung nach dem niederländischen Modell und Karin Grössings Angebot finden Sie auf www.wechselweise.at

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