Schweiß - verkannter Superstar von A bis Z

Schweiß - verkannter Superstar von A bis Z

Wechselbedingte Schweißausbrüche können sehr unangenehm sein


Unser Schweiß ist Gefahrenbekämpfer und Temperaturregler in Personalunion im Einsatz für den Selbstschutz des Körpers. Wir gehen den wichtigsten Fragen auf den Grund. Warum schwitzen wir, warum riecht Schweiß oder wie entfernt man Schweißgeruch oder Schweißflecken aus Textilien?

Wenn von Schweiß die Rede ist, rümpfen viele Menschen die Nase. Niemand will schwitzen, es ist eklig, es ist nass und es stinkt. Aber so unangenehm der Schweiß ist - er schützt unseren Körper. Deswegen ist der Schweiß eigentlich ein Superstar.

Auf der einen Seite reguliert der Schweiß die Körpertemperatur und andererseits kommt ihm eine Ausscheidungsfunktion zu. Stoffwechselprodukte, Abbauprodukte von Medikamenten, Alkohol oder andere Giftstoffe werden über den Schweiß wieder aus dem Körper befördert. Der Schweiß ist maßgeblich an der Entgiftung beteiligt. Er hat aber noch eine andere wichtige Funktion - Schweiß ist sauer. Mit einem ph-Wert von 4,5 bildet er, zusammen mit den hauteigenen Lipiden (das sind die körpereigenen Hautfette), den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Dieser hält gesundheitsgefährdende Bakterien und Keime davon ab, in den Körper einzudringen. In einer sauren Umgebung können sie sich weder besonders gut vermehren noch überleben. Um den natürlichen Säureschutzmantel der Haut nicht zu stark anzugreifen, sind vor allem rückfettende Duschgels oder Waschprodukte empfehlenswert. 

Wasser, Marsch!

Erhöht sich die Außentemperatur, schicken unsere Nervenzellen ein Alarmsignal an das Gehirn. Ein menschlicher Körper braucht eine konstante Temperatur von 37 Grad Celsius für eine normale Funktion. Aus diesem Grund müssen die Schweißdrüsen unverzüglich darüber informiert werden, dass gnadenloses Schwitzen das Gebot der Sekunde ist. Ohne Umweg kommt der Schweiß durch die Poren an die Hautoberfläche, verdunstet und kühlt den Körper auf diese Weise. Was für ein ausgeklügeltes System!

Beim Sport ist es nicht viel anders, die Bewegung der Muskeln ist anstrengend und kostet Energie und Kraft. Gleichzeitig steigt die Körpertemperatur und der Schweiß beginnt zu laufen, um den Körper während der Anstrengung abzukühlen.

Jeder Mensch hat zwischen zwei und vier Millionen Schweißdrüsen, die täglich mehrere Liter Schweiß produzieren. Auf den Handflächen und auf den Fußsohlen befinden sich die meisten davon. 500 Schweißdrüsen pro cm2 haben wir auf den Handflächen, sogar 600 pro cm2 auf den Fußsohlen. Diese Schweißdrüsen sollen den Körper jedoch nicht unbedingt kühlen, in erster Linie unterstützen sie beim Greifen und Laufen unseren Halt.

Man kennt das vom Umblättern einer Zeitung, was manchmal gar nicht so einfach ist, wenn die einzelnen Seiten aneinander haften. Einfacher geht es mit angefeuchteten Fingern. Oder beim barfuß Gehen auf einem Holzboden, wenn die Füße ganz trocken und fettfrei sind, kann man auf Parkett ausrutschen. Alles schon da gewesen. 

Ein Mensch produziert etwas über einen Liter Schweiß täglich. Die Flüssigkeit besteht zu 99 % aus Wasser, das restliche Prozent enthält Aminosäuren, Fettsäuren, Harnstoff, Harnsäure, Milchsäure, Ascorbinsäure (Vitamin C), Ammoniak und Zucker. 

Die Wahrheit: Frischer Schweiß riecht nicht

Frischer Schweiß riecht höchstens leicht säuerlich, jedoch nicht unangenehm oder gar streng. Die fiese Note entsteht erst, wenn die Bakterien, die auf der Haut angesiedelt sind, den Schweiß zersetzen und dabei Butter- und Ameisensäure erzeugen. Auf unserer gesamten Hautoberfläche leben Bakterien, die sich in einer feuchtwarmen Umgebung besonders wohlfühlen. Im Achselbereich lebt es sich großartig, genauso auf der Fußsohle und zwischen den Zehen. Da muss nicht lange auf die Entstehung von unangenehmen Gerüchen gewartet werden. Behaarte Körperregionen sind ebenfalls Bereiche, an denen sich Mikroorganismen gerne ansiedeln. Sie fördern zwar den Abbau der Bestandteile des Schweißes, sind aber auch für die Bildung von unangenehmen Gerüchen verantwortlich. Hormone, Ernährung, Krankheiten oder verschiedene Lebens- und Genussmittel wirken sich auch auf den Körper- und Schweißgeruch aus.

Schweiß ist nicht nur im Sommer unter vielen Achseln

Fast jeder hat schon die Erfahrung gemacht, von einem Moment auf den anderen in Schweiß auszubrechen, sogar wenn die Umgebung kühl und man selbst gesund ist:

In Stresssituationen zum Beispiel, schüttet unser Körper das Hormon Adrenalin aus, was zu einer erhöhten Herzfrequenz und einer schnelleren Atmung führt. Unser System ist angespannt und in Alarmbereitschaft, es beginnt, verrückt zu spielen, die Schweißdrüsen produzieren in kürzester Zeit die größtmögliche Menge an Schweiß. Nicht nur Stress, auch Aufregung, Nervosität oder Angst lösen eine erhöhte Adrenalin-und Schweißproduktion aus. Kommt das Angsthormon dazu, ziehen sich die Adern zusammen, was zu einer schlechteren Durchblutung der Haut führt. Die Haut kühlt ab, was auch den Schweiß, der in den abgekühlten Schweißdrüsen erzeugt wird, kalt macht - der kalte Angstschweiß entsteht.

Für den Angstschweiß gibt es neben der medizinischen auch eine evolutionäre Erklärung:

Die Schweißproduktion ist eine Kampf- bzw. Fluchtvorbereitung. Beide Aktionen sind mit hohem Kraftaufwand verbunden, darum beginnt der Körper schon vorsorglich mit dem Kühlen, um uns optimal auf den Kampf oder die Flucht vorzubereiten. Dem Schweiß kommt aber noch eine weitere Funktion zu - die Abwehrfunktion. Schließlich lässt sich ein nasser, vom Schweiß „rutschiger“ Körper schwieriger greifen und festhalten.

Woher kommen die Schweißausbrüche im Wechsel?

Ganz exakt konnte diese Frage von der Wissenschaft bislang noch nicht geklärt werden, warum Frauen in den Wechseljahren verstärkt schwitzen. Man weiß, dass der sinkende Östrogenspiegel Auswirkungen auf die Wärmeregulierung im Gehirn hat.

Wie weiter oben beschrieben, melden in so einem Fall irrtümlich alarmierte Nervenzellen an das Gehirn, dass plötzlich die Außentemperatur schlagartig ansteigt. Und weil der Körper funktioniert, öffnet er die Schleusen - um gegen die Hitze anzukühlen. Das Ding ist - irgendwo im Gehirn irrt sich ein Schalter, der sagt: "Draußen ist es heiß." Obwohl die Außentemperatur gleich bleibt. Ein kleiner Trost: diese anstrengende Phase vergeht und irgendwann hat es sich ausgeschwitzt.

Den Durst löschen, aber richtig

Wer stark schwitzt, sollte viel trinken, um den Flüssigkeitshaushalt und Mineralstoffverlust auszugleichen. Wasser, Mineralwasser, ungesüßter Tee oder verdünnte Fruchtsäfte eignen sich besonders gut dafür. Das ideale Getränk zum Ausgleichen eines Mineralstoffverlustes ist gespritzter Apfelsaft im Mischungsverhältnis ein Drittel Apfelsaft mit zwei Drittel Mineralwasser. Die Enzyme des Apfels aktivieren gleichzeitig den Kreislauf.

Die Kraft der Zitrone ist stark gegen Schweißgeruch und Schweißflecken
Die Kraft der Zitrone ist stark gegen Schweißgeruch und Schweißflecken


Natürliche Mittel gegen lästigen Geruch und Flecken

Unter den Achseln, wo wir stark schwitzen, setzen sich vermehrt Bakterien fest. Sie nisten sich auch in den Stoff der Bekleidung ein und sind von dort schwer wieder zu entfernen. Speziell synthetische Stoffe „speichern“ den Geruch, weil sie nur bei 30 bis 40 Grad waschbar sind und diese Temperaturen den Bakterien nichts anhaben. Aus diesem Grund fängt frisch gewaschene Kleidung oft schon nach kurzem Tragen wieder an, unangenehm zu riechen. Für diesen Fall gibt es jedoch einige natürliche Mittel, die sich zum Entfernen von Schweißgeruch oder Schweißflecken eignen. Die eingetrockneten weißen Ränder auf der Bekleidung sind ein Hinweis auf Mineralien im Schweiß, wie Natrium, Magnesium oder Kalium. 

Essig…
… ist ein wirksames Mittel gegen stinkende Bakterien, mit dem man die Kleidungsstücke vor dem Waschen behandeln kann. Dafür gibt man die Kleidungsstücke in eine leere Schüssel und gießt Essigwasser (im Verhältnis 3 Teile Essig, 1 Teil Wasser) darüber und lässt diese Mischung eine Stunde stehen. Danach wird die Kleidung wie gewohnt in der Maschine gewaschen. 

Zitronensäure…
… ist bei weißer verschwitzter Kleidung ein wirksames und natürliches Mittel. Wie Essig neutralisiert sie den schlechten Geruch und entfernt gleichzeitig Schweißflecken. Am besten eignet sich pulverförmige Zitronensäure, die im Supermarkt oder in der Apotheke erhältlich ist. Wie bei der Essigmethode werden die Kleidungsstücke eine gute Stunde in eine Lösung aus Wasser und Zitronensäure eingeweicht. Auf einen Liter Wasser gibt man vier Teelöffel Zitronensäure.

Auch im Drogeriemarkt finden sich verschiedene Waschmittel, die gegen Geruchsprobleme und Flecken helfen:

Kernseife…
… eignet sich beispielsweise auch zur Entfernung von Schweißflecken. Dafür reibt man die Kernseife mit einer Handbürste auf die betroffenen Stellen ein, danach die Sachen wie gewohnt waschen. Empfindliche Stoffe sollten nicht mit einer Bürste behandelt werden!

Wasch-Soda…
… feine und empfindliche Stoffe kann man über Nacht einweichen. Die Mischung sollte aus ein bis zwei Litern flüssigem Wasch-Soda und fünf bis zehn Litern kaltem Wasser bestehen. Auch hier wird die Wäsche im Anschluss wie gewohnt gewaschen.

Hygienespüler…
… wird entsprechend den Herstellerangaben in das Weichspülerfach der Waschmaschine gefüllt und entfernt Bakterien schon ab 30 Grad. 

Abschließend möchten wir noch einmal betonen, dass Schweiß etwas ganz Natürliches ist und zu uns gehört, wie unser Atem. In bestimmten Situationen kann starkes Schwitzen natürlich unangenehm sein. Zum Glück gibt es verschiedene wirksame Möglichkeiten, wie sich unerwünschtes Schwitzen verhindern lässt. Unter dem Strich sind wir Menschen und wir schwitzen eben. Manche mehr, andere weniger und alle schwitzen aus den verschiedensten Gründen. Eine weise Frau hat einmal gesagt: "Ich schwitze auch nur, weil es alle machen und weil es gut aussieht!"

Wechselbedingte Schweißausbrüche haben ein Ablaufdatum
Wechselbedingte Schweißausbrüche haben ein Ablaufdatum


Mit dem Schwitzen zeigt unser Körper, dass er funktioniert, wenn beim Sport, bei Hitze oder in belastenden Situationen der Schweiß anfängt, zu fließen. Bricht der Schweiß im Wechsel ohne Ankündigung aus, ist das selbstverständlich unangenehm, keine Frage. Es ist aber auch ein Zeichen dafür, dass sich etwas tut, dass eine Veränderung im Gange ist und irgendwann auch die Phase der hormonellen Veränderung wieder abgeschlossen sein wird. Schweiß ist ein Lebenszeichen!

Weiterführende Tipps zum Thema Wechseljahre und Schwitzen gibt es hier:

Fun Fact - Auch Hunde können echte „Kasler“ haben

Hunde haben in der Haut keine Schweißdrüsen, so wie die Menschen, daher können sie sich nur über das Hecheln Kühlung verschaffen. Sie atmen durch das Maul warme Luft aus und durch die Nase neue, kühlere Luft ein, schnelleres Atmen erzeugt raschere Abkühlung. Schweißdrüsen zur Regelung der Körpertemperatur haben Hunde nur an den Pfoten - und ja, auch Hunde können ordentliche Käse-Pfoten entwickeln. Zwischen den Zehen sondern Schweißdrüsen ein Sekret ab, das mit menschlichem Achselschweiß vergleichbar ist. Auf der Haut des Hundes leben - wie beim Menschen - Mikroorganismen, die das Schweißsekret zersetzen und unangenehmen Pfotengeruch verströmen.

 

Photo by Omar Lopez on Unsplash
Photo by Tirza van Dijk on Unsplash
Photo by Karina Miranda on Unsplash

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