Kannst du dich noch an deine Weiblichkeit erinnern?

Kannst du dich noch an deine Weiblichkeit erinnern?

Wie bewahrt sich frau ihre Weiblichkeit?

 

Liebe Frau Fischer, inwiefern hat sich die gesellschaftliche Stellung der Frau im Laufe der Zeit verändert?

Hier muss man historisch eine weite Reise unternehmen, bis zurück in die Steinzeit, als wir alle noch Jäger und Sammler waren. Diese Art des Lebens, die die damalige Zeit prägte, bestimmt unser Leben bis heute. Denn wenn man die Geschichte des Homo Sapiens betrachtet, haben 99 Prozent seiner Lebenszeit in dieser Zeit stattgefunden. Die damalige Lebensweise war sehr naturverbunden und man war gezwungen, auf sehr natürliche Art und Weise mit der Natur zu arbeiten. Das Phänomen Natur versuchte man sich mittels Symbolen und mystischen Geschichten vereinfacht darzustellen. So entstanden auch die vielen Geschichten der einzelnen Göttinnen und Götter, die wir aus der griechischen Mythologie kennen. Damals gab es noch eine Gleichstellung zwischen Frau und Mann, es gab sowohl Göttinnen als auch Götter, die einander ebenbürtig waren. Die große Göttin wurde als die Natur verehrt, die alles gezeugt und erschaffen hatte.

Im Zuge der Domestizierung, des Kapitalismus und vor allem im Zuge der Industrialisierung verschwanden die Göttinnen immer mehr aus den Religionen und es entwickelte sich der so genannte Monotheismus, also der Glaube an einen einzigen Gott. Der weibliche Anteil wurde entmachtet und sein Wert wurde genommen. Aber auch all die naturheilkundlichen Ansätze, mit denen sich Menschen früher selbst geheilt hatten, wurden durch den Glauben an einen Gott, der über Gut und Böse richtet, zunichte gemacht. Auch hier wurde die Frau ihrer Macht enteignet, denn sehr oft besaßen Frauen das Heilwissen, welches nun durch den Glauben an die Allmächtigkeit Gottes in den Hintergrund rückte.

In der Industrialisierung wurden finanzielle Aspekte zunehmend wichtiger und da die Frau oft im Haushalt und in der Versorgung der Familie tätig war, war der Mann somit der Alleinerhalter, was ihm zusätzlichen Einfluss verlieh. Auch in der heutigen Konsumgesellschaft ist nur das wertvoll, das Geld bringt. Konkurrenzkampf, Machtgier und Manipulation dominieren unser aktuelles Zeitalter stark. Unsere Gesellschaft ist sehr patriarchalisch geworden und die Frau wurde lange unterdrückt. Im Laufe der Zeit wurde so der Kraft des Weiblichen immer weniger Wert zugesprochen und diese rückte somit immer mehr in den Hintergrund. Dieses Gefühl der Minderwertigkeit tragen die Frauen auch heute noch, bewusst oder unbewusst, in sich.. 

Sind Frauen im 21. Jahrhundert den Männern wirklich gleichgestellt oder gibt es immer noch tiefgreifende Unterschiede?

Zum Glück sind die Frauen im Zuge der Emanzipation aufgestanden, um sich ihre Rechte wieder zu erkämpfen, aber leider maßen sie sich hierbei immer wieder an Männern. Frauen erhoben Anspruch auf die gleichen Berufe wie Männer, was auch ihr gutes Recht war. Jedoch gerieten die sozialen, empathischen und emotionalen Fähigkeiten der Frau somit in den Hintergrund. Religionen, obwohl sie in unserer Gesellschaft keinen allzu großen Stellenwert mehr haben, prägen eine Kultur stark. Diese männlichen sowie patriarchalen Religionssysteme haben uns in unserer Sozialisierung bestimmt, denn Frauen findet man nur selten in Religions- sowie Geschichtsbüchern. Somit verlor die Frau mit ihrem weiblichen, emotionalen, fürsorglichen und gebärenden Anteil immer mehr an Wert. Denn wenn eine Frau heutzutage sehr emotional ist, wird sie schnell als Zicke bezeichnet . Jedoch gehört das alles zum Frausein dazu.

Auffällig ist aber, dass Frauen in denselben Jobs deutlich schlechter bezahlt werden als Männer in der gleichen Position. Auch Berufe, die dem kapitalistischen System dienen und noch sehr patriarchal strukturiert sind, sind immer noch mehr wert als Berufe im sozialen Bereich, die oft von Frauen ausgeübt werden.

 

 

Weiblichkeit in den Wechseljahren
Weiblichkeit in den Wechseljahren

Inwieweit trägt auch die Vater-Tochter-Beziehung in der Kindheit zur  emotionalen Reifung der Frau bei?

Was passiert in einer Tochter, wenn diese fehlt? Dieses Thema ist eines der meist diskutierten Themen der Psychologie. Man sagt, dass die Vater - Mutter sowie die Vater - Tochter Beziehung das Männerbild der Tochter stark prägt. Je nachdem, was der Vater vorgelebt hat und inwieweit er selbst präsent war, verändert diese Erfahrung das Männerbild der heranwachsenden Tochter. Väter sollten eigentlich eine Stütze sein, jedoch ist dies in der Realität oft nicht der Fall. Wenn der Vater gar nicht präsent oder sehr streng war, zeigt sich häufig, dass Töchter dann auch in Liebesbeziehungen ihren Partnern um jeden Preis gefallen wollen und alles dafür tun würden. Dies heißt jedoch auch, die eigenen Bedürfnisse zu unterdrücken und zu vernachlässigen.  Wenn zwischen Tochter und Vater eine gute Beziehung vorherrschte, dann wird der Vater zum ersten Traummann des kleinen Mädchens.

Was versteht man unter dem Prinzip von YIN und YANG?

Am Anfang gab es zwei Prinzipien, die harmonisch miteinander waren. Alles Lebendige spielte sich in diesem harmonischen Zusammenspiel ab: Tag/ Nacht, Sonne/Mond und  natürlich Mann und Frau. Unsere Ahnen haben diese Kräfte durch Beobachtungen der Natur festgestellt. Das YIN und YANG stammt aus der chinesischen Medizin und Philosophie und beschreibt diese zwei polaren Kräfte, die sich gegenseitig ergänzen, sich ständig abwechseln, jedoch nicht gegeneinander arbeiten. Jedes dieser Energieprinzipien hat bestimmte Qualitäten: Die Kraft des Ying ist mehr als die Nacht zu verstehen, das Stille, in sich Gekehrte, das Aufnehmende, das Zuhörende und die Entspannung. Während die Yang – Energie hingegen für das Feuer, den aktiven Part, die Bewegung, für das Arbeiten bis hin zur Aggression steht. Ying symbolisiert das Wasser und Yang das Feuer. Auf menschlicher Ebene wird Ying dem weiblichen und Yang dem männlichen Geschlecht zugeordnet. Die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) sagt, wenn zwischen diesen beiden Kräften Balance herrscht, dann bleiben wir gesund. Entsteht jedoch ein Ungleichgewicht, werden wir krank.

Was darf man sich unter dem Prinzip der dreifachen Göttin vorstellen? 

In früheren Zeiten gab man Wissen über Symbole, Bilder und Geschichten weiter, weil diese Dinge das intuitive und kreative Gehirn ansprechen und man sich so dieses Wissen leichter merken konnte. Auch die Jahreszeiten und due Lebenszyklen der Frau wurden so bildhaft dargestellt. Solche waren beispielsweise Bilder von Göttinnen. Man sprach immer von der sogenannten dreifaltigen Göttin, die die drei wesentlichen Lebenszyklen der Frau repräsentieren sollte: Die junge Frau, die erwachsene oder mütterliche Frau sowie die reife und weise Frau. Die Letztere repräsentiert den Wechsel, sie trägt Teile von der jungen und der erwachsenen Frau in sich. Die junge Frau nimmt sehr viel, die Mütterliche gibt sehr viel und die reife Frau lebt im Einklang. Sie hat sehr vieles schon erlebt und sich selbst viel Wissen angeeignet und wird auch als die weise Frau verehrt.

Sie schreiben auf Ihrem Blog, dass Weiblichkeit heutzutage mit sehr vielen  Stereotypen zu kämpfen habe – welche sind das?  

Das Thema Stereotype ist sehr ambivalent für mich, da in sehr vielen Sichtweisen ja schon die Begriffe weiblich und männlich als stereotyp gesehen werden.  Ich bin selbst sehr lange in einem Business Professional Netzwerk tätig gewesen, das sich für die Rechte der Frau einsetzt und dort  passierte es häufig, dass man nicht weiblich und männlich sagen durfte, weil das schon stereotyp war. In der Gender Forschung sagt man, es gebe keine angeborenen geschlechterspezifischen Eigenschaften, sondern das sei alles eine Frage der Sozialisation. Weibliche Stereotype wie mütterlich oder nährend sehr oft mit Adjektiven wie schwach verbunden und deshalb denke ich, dass viele Frauen noch mit gewissen Unsicherheiten zu kämpfen haben. Der Feminismus wirkt dem entgegen, was ich auch sehr unterstütze, jedoch wird hier oft von einer Gleichstellung von Eigenschaften von Mann und Frau gesprochen. Dem stimme ich nicht zu, Frauen und Männer sind in meinen Augen nicht unbedingt gleich, was jedoch keine Wertung, sondern vielmehr eine gleichwertige Ergänzung bedeutet. Durch diverse feministische Bewegungen ist es zum Geschlechterkampf gekommen. Mann und Frau sollen nicht gegeneinander kämpfen, sondern miteinander leben, denn wir tragen alle sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften in uns.  

Weiblichkeit ist somit kein starres Konstrukt, dem strenge Regeln vorgeschrieben werden. Vielmehr verändert sie sich im Laufe eines Frauenlebens und wird  uns in gewisser Weise auch durch Stereotype der Gesellschaft auferlegt. Diese Stereotype gilt es zu durchbrechen, denn vor allem ab dem Wechsel darf frau im zweiten Lebensabschnitt ihre Weiblichkeit nun mal ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen ausleben.  

Sylvia FischerT: 0699 / 122 92 119

E-Mail: fischer@brainsisters.at

https://www.brainsisters.at/

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